Stephan Rath über Jubiläumskonzerte der Batzdorfer Hofkapelle

26. 8. 2022

batzdorfer hofkapelle large“Per l’Orchestra di Dresda“ ist der Titel des Konzerts, das kommenden Samstag, 27. August auf dem Festivalprogramm steht. Schon dieser italienische Name besagt, dass im 17./18. Jahrhundert am Dresdner Hof italienisch „gesprochen“ wurde. Begabte Kinder aus Sachsen wurden zur Ausbildung zu namhaften Komponisten in Italien geschickt, italienische Gesangslehrer waren am sächsischen Hof gefragt, die italienische Operntradition fand in Dresden begeisterten Widerhall. Dazu kam, dass die Dresdner Hofkapelle damals das bedeutendste Orchester in Europa war.

Die auf dem Programm stehenden Werke von „Per l’Orchestra in Dresda“ werden in der Michaelskirche in Blatno von der Batzdorfer Hofkapelle ausgeführt, einem langjährigen Partner der Quinauer Musikfesttage. Anlässlich des 30jährigen Jubiläums des Ensembles selbst und der von ihm gegründeten Batzdorfer Barockfestspiele soll damit an die engen Beziehungen erinnert werden, die zur Barockzeit zwischen Italien und dem reichen, glänzenden, musikalisch aufgeschlossenen Kursächsischen Hof in Dresden bestanden. Vor wenigen Tagen ist in Batzdorf die Oper „Marc’Antonio e Cleopatra“ von Johann Adolf Hasse in Szene gesetzt worden, einem deutschen, in Italien ausgebildeten, maßgeblichen Komponisten der Dresdner Hofkapelle im 18. Jahrhundert. Das Stück war von Hasse während seines Aufenthalts in Neapel komponiert und 1725 erstmals auf einem Landsitz bei Neapel aufgeführt worden.

Die Konzerte der Batzdorfer Hofkapelle – so erzählt mir Stephan Rath, Gründungsmitglied des Ensembles und seitdem aktiver Mitwirkender– werden manchmal von Life-Painting begleitet: Die Künstlerin Bettina Zimmermann stellt sich in dieser originellen Performance einer großen Herausforderung: Sie gibt in ad hoc auf Papier oder Leinwand gemalten Bildern, die im Raum projiziert werden, die von der Orchestermusik evozierte Stimmung wieder. Das Publikum erlebt, wie ein Gemälde entsteht, zugleich aber wird die Interpretation der Musik durch die gemalten Bilder erleichtert und unterstrichen.

Wolftraud de Concini